Wort für die Woche

Dekanin Uta Lehner
Bildrechte Kirchengemeinde Feuchtwangen

Ostern – Hoffnung in dunklen Tagen! 

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ Dieser Satz stammt von Dietrich Bonhoeffer. Sie stammen aus den dunklen Tagen des Nationalsozialismus. 1940, im Krieg, hat er sie seinen Geschwistern der Bekennenden Kirche zugesprochen. Für Dietrich Bonhoeffer sind das Worte, die Ausdruck seines Glaubens sind. Er wollte aufrichtig seinen Glauben leben. Ihn hat sein Glaube in den Widerstand gegen den Nationalsozialismus geführt. Er hat seine Stimme erhoben für den Frieden. Von Anfang an hatte er mit seinen Freunden die Kriegspolitik der Nationalsozialisten durchschaut. So wurde er aktiv im Widerstand gegen ein unmenschliches Regime.

Das Osterfest am 1. April 1945 verbrachte Dietrich Bonhoeffer in Haft. Neun Tage später, am 9. April 1945, wurde er durch den nationalsozialistischen Staat ermordet. Sein Ziel war es sicher nicht, Märtyrer zu werden. Doch er wusste, was ihn erwartete. Seine letzten überlieferten Worte zeugen von seinem tiefen Glauben und seinem Vertrauen auf Gott: „Das ist das Ende. Für mich der Beginn des Lebens.“ Getragen hat ihn die Osterbotschaft in seinem Leben und Sterben.

„Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ Wer Gottes Weg in Jesus Christus mitgeht, der umgeht nicht die Dunkelheiten dieser Welt. Jesus hat sie auch gesehen und durchlebt. Er ist an unserer Seite, wenn wir uns vor der Aufgabe sehen, unserem Glauben Gestalt zu geben und unser Licht der Hoffnung in die Dunkelheiten dieser Welt zu bringen. Ganz konkret. Da, wo wir gerade sind.

Im Mitgehen mit Jesus auf dem Weg Gottes zu uns Menschen wissen wir schon, dass das Leben an Ostern gesiegt hat: über den Tod, über das Böse, über den Hass, über die Finsternis. Auch wenn wir keinen Schritt unseres Lebens voraussagen können, kennen wir doch das Ziel des Weges, das wir an der Seite von Jesus erreichen werden. Am Ziel steht immer das Leben in Gottes Liebe. Diese Liebe ist stärker als der Tod.

Wir leben aus der lebendigen Hoffnung, die uns in Jesus Christus begegnet: „Der Herr ist auferstanden.“ So rufen es die Frauen den Jüngern zu. Und die schauen zuerst ungläubig, wie wir auch, wenn wir das hören. Als sie sich auf den Weg machen, erleben sie, wie ihnen in allem, was sie tun, der Auferstandene die Kraft dazu gibt. Die Kraft der Hoffnung für uns und für eine Welt, in der es sich zu leben lohnt.

Mit nachösterlichen Grüßen

Dekanin Uta Lehner