Mühselige und Beladene
Liebe Leserinnen und Leser
Vierzig Jahre vor ihrem Tod ( + 8. Sept. 2022), ereignete sich folgende Geschichte: Am 9. Juli 1982 geschah das Undenkbare. Einem Eindringling war es tatsächlich gelungen, ungehindert ins Schlafzimmer der englischen Königin zu gelangen.
Michael Fagan hatte kein Attentat vor, noch Elisabeth II. irgendein Leid anzutun. Der arbeitslose Dekorateur sagte später aus, dass er unzufrieden mit seinem Leben gewesen sei und einfach der Königin von seinen Problemen erzählen wollte: „ Die da oben wissen ja gar nicht, was uns einfache Leute bewegt“ meinte er. Dem ist wahrscheinlich wirklich so. Zwar bemühen sich die Royals um Nähe zum Volk, aber doch ist das bekannte Sprichwort wahr, das lautet: „Egal wo die Königin hinkommt, es riecht immer wie frisch gestrichen.“ Schulen, Krankenhäuser, Altersheime, dort ist alles extra vorbereitet worden. Kann dem zu Folge die Königin den wirklich wissen, wie es dem einfachen, arbeitslosen Bürger geht ?
Auch Gott erscheint ganz vielen Menschen weit weg zu sein. Weiß er denn überhaupt, was es bedeutet, in einem menschlichen Körper zu leben? Weiß er was Müdigkeit , Hunger und Schmerzen sind, wie sich das anfühlt? Was es heißt, von Freunden enttäuscht zu werden und harte körperliche Arbeit zu tun? Vielleicht haben auch wir das Bedürfnis, Gott endlich einmal zu sagen, wie sich das Leben „hier unten“ wirklich anfühlt. Doch wir sagen Gott damit nichts Neues, denn als sein Sohn , Jesus Christus auf dieser Erde war, hat er all das selbst erlebt. Er versteht uns und ist doch gleichzeitig der mächtige Gott, der die Welt regiert und alles in seiner Hand hält. Und deswegen ist Jesus der perfekte Adressat für unser Gebete. Um zu ihm zu kommen, müssen wir uns nicht einmal auf illegale Art und Weise Zutritt verschaffen. Nein, er lädt uns sogar ein, ihm die Nöte und Sorgen unseres Lebens zu bringen. Was für ein Angebot! Und dieses Angebot können wir nachlesen im Matthäus Evangelium Kapitel 11, Vers 28.
„ Kommt alle zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen! Ich werde euch Ruhe geben“.
Mit herzlichen Grüßen Dietmar Illner Diakon - Katholische Kirche Feuchtwangen